Jetzt beginnt mit dem Frühjahr ja leider auch wieder die Zeckenzeit. Hier ein paar Worte zu diesem Thema und den möglichen Gefahren.
Die altbekannten Halsbänder zum Schutz vor diesen Parasiten gibt es natürlich auch heute noch, da sie aber manchmal sogar noch Puder abgeben, also etwas stauben, allgemein aber
immer einen gewissen Geruch verströmen, sind sie für einen Hund, den man um sich hat, eher weniger geeignet. Sie können ausserdem verloren werden bzw. unter ungünstigen Umständen auch zu
Strangulationen führen (diese Gefahr besteht allerdings vor allem bei Katzen).
Zur Zeit am aktuellsten und mit den wenigsten Unannehmlichkeiten behaftet sind die sogenannten spot-on Präparate. Weder Regengüsse, noch Streicheln, nicht einmal Baden
beeinflussen die Wirkung negativ. Der Wirkstoff befindet sich bei diesen Mitteln in kleinen Ampullen mit nur ein paar Tropfen Flüssigkeit. Sie werden in unterschiedlichen Dosierungen abhängig von
der Größe des Hundes angeboten. Man schiebt die Haare zwischen den Schulterblättern auseinander und träufelt das Mittel direkt auf die Haut. Der Hund kann es an dieser Stelle nicht ablecken und
der Wirkstoff verteilt sich in Haut und Unterhautfettgewebe. Diese Prozedur muß man dann während der gesamten Zeckensaison im Abstand von 4 Wochen wiederholen.
Sollte sich doch einmal eine Zecke festgebissen haben, sollte man diese auf alle Fälle möglichst behutsam, d.h. ohne Stress für die Zecke, am besten mit einer Zeckenzange
entfernen. Dies sollte ohne Quetschung des Zeckenkörpers geschehen mit einer leichten Drehung gegen den Uhrzeigersinn (sehr wichtig, da die Beißwerkzeuge asymmetrisch angeordnet sind).
Sollte der Zeckenkopf abreißen und in der Haut verbleiben, arbeitet er sich meist nach einer gewissen Zeit heraus. Es kann aber auch zu manchmal heftigen lokalen Entzündungen bzw. sogar Abszessen
kommen , die dann unbedingt vom Tierarzt behandelt werden müssen. Lassen Sie also im Zweifelsfalle ihren Tierarzt lieber frühzeitig einen Blick auf den verbliebenen Zeckenrest werfen um weitere
Komplikationen zu vermeiden. Manchmal reißt das Tier sich auch die Zecke ab, der Kopf bleibt stecken und verkapselt sich einfach, ohne dass man etwas bemerkt. Man entdeckt dann vielleicht eines
Tages als Überrest davon nur noch einen kleinen Knoten in der Haut.
Ein zunehmend wichtiges Thema bei uns im Zusammenhang mit Zecken ist die Borreliose geworden, die von den Zecken auf unsere Hunde übertragen werden kann. Die Tendenz ist hier
stark zunehmend, und es gibt mittlerweile viele latente, d.h. klinisch unauffällige, aber auch sehr viele wirklich massiv klinisch ausbrechende Krankheitsfälle.
Eine Infektion mit Borreliose kann mit sehr unterschiedlichen Symptomen einhergehen und ist oft sehr schwierig zu diagnostizieren. Das erkrankte Tier kann Bewegungstörungen wie
Lahmheiten, aber auch diffuse Blutungen, Mattigkeit, Apathie, Fieber etc. zeigen. Meist kann man die Diagnose durch Kombination von Blutuntersuchung, klinischem Bild und einem vorausgegangenen
Zeckenbiß stellen. In den meisten Fällen ist die Krankheit beim Hund mit Antibiotikagaben erfolgreich zu behandeln.
Die für die menschliche Borreliose meist typische ringförmige Rötung um die Bissstelle, der sogenannte "Hof", kommt bei unseren Hunden allerdings sehr häufig nicht vor, so dass
man aus deren Fehlen dann auch keinesfalls schliessen darf, dass der Hund sich nicht infiziert haben kann.
Es gibt beim Hund im Gegensatz zum Menschen mittlerweile aber glücklicherweise eine Impfung gegen die Borreliose. Dazu muß das Tier idealerweise vor Beginn der Zeckensaison, also
im frühen Frühjahr, 2 x im Abstand von 4 Wochen grundimmunisiert werden. Später genügt dann eine jährliche Auffrischungsimpfung. Diese Impfng wirkt zwar leider nicht gegen alle
Borreliose-Erreger, aber sie bietet dennoch einen gewissen Schutz vor dieser gefährlichen Krankheit.